Perspektiven für die Pflege: Universitätsmedizin Halle setzt auf vielfältige Strategien bei der Fachkräftegewinnung und Karriereentwicklung

Zwei Personen tragen Brillen, mit denen sich Sehbeschwerden nachstellen lassen. Eine weitere Person ist mit ihnen im Gespräch und hält eine Brille in den Händen. Im Hintergrund steht ein Skelett, das für die Lehre genutzt wird.

Lehrerin Kerstin Kaiser erklärt Katharina Kohl und Dr. Katja Pähle (SPD) verschiedene Sehbeschwerden mithilfe von speziellen Brillen (v.l.).

Die Strategien zur Fachkräftesicherung in den Pflegeberufen haben sich an der Universitätsmedizin Halle in den letzten Jahren grundlegend weiterentwickelt. Über die Entwicklung der Pflegeausbildung, Strategien zur Fachkräftegewinnung, die Förderung der Mitarbeitenden und strukturelle Herausforderungen informierten sich die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Katja Pähle und Stadträtin Katharina Kohl bei einem Besuch des Ausbildungszentrums für Gesundheitsfachberufe der Universitätsmedizin Halle. Neben einem Rundgang durch die Pflegeschule konnte ein Skills-Training die Ausbildung in verschiedenen Gesundheitsfachberufen näherbringen.

Gezielte Fachkräftegewinnung im In- und Ausland

Im Gespräch mit der Direktorin des Pflegedienstes, Christiane Becker, ging es um Karrierewege in der Pflege sowie den steigenden Fachkräftebedarf. „Der zunehmende Personalengpass in der Pflegebranche erfordert entschlossenes Handeln, um eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen“, so Becker. „Wir setzen dabei auf eine Strategie mit vier Schwerpunkten: Wir gewinnen gezielt internationale, gut ausgebildete Kolleg:innen und Pflegeschüler:innen, haben unsere Ausbildungszahlen in der Pflege in den letzten Jahren verdoppelt, investieren aber gleichzeitig in die berufliche Qualifizierung unserer eigenen Mitarbeitenden sowie eine sehr gute Personalausstattung zur Steigerung der Attraktivität der Pflegearbeitsplätze.“ 

Das Universitätsklinikum Halle (Saale) rekrutiert seit mehreren Jahren erfolgreich Pflegefachpersonen aus Ländern wie beispielsweise Tunesien, Kosovo, Ägypten und Syrien. Diese Fachkräfte absolvieren am Klinikum ein mehrmonatiges Sprach- und Integrationsprogramm, das neben der medizinischen Fachsprache auch Praxiseinsätze und interkulturelle Trainings umfasst und mit einer Anerkennungsprüfung endet. Danach findet die weitere berufliche Integration und der Aufbau des spezifischen Fachwissens im jeweiligen Einsatzbereich statt. 

Das Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe der Universitätsmedizin Halle ist inzwischen aufgrund dieser Entwicklung die größte Ausbildungsstätte für Pflegeberufe in Sachsen-Anhalt und arbeitet dabei im „Ausbildungsverbund Pflege Halle (Saale)“ mit über 70 Kooperationspartnern in Sachsen-Anhalt zusammen und unterstützt damit auch die Pflegeausbildung im Land. 

Attraktive Karrierewege

Besonderen Wert legt das Universitätsklinikum zudem auf das Angebot der akademischen Weiterentwicklung für Pflegefachpersonen und die Qualifizierung und Weiterentwicklung aller Mitarbeitenden. Hierfür eröffnet u.a. die Halle School of Health Care (HSHC) gGmbH, eine Tochter des Universitätsklinikums Halle (Saale) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zusätzliche Karrierewege mit einem umfangreichen Angebot an Fort- und Weiterbildungen, z.B. neu die Fachweiterbildung Intermediate-Care-Pflege.

Zahlen und Fakten

Am Universitätsklinikum Halle (Saale) arbeiten derzeit rund 1.500 Pflegefachpersonen. Jährlich beginnen etwa 180 Auszubildende ihre Laufbahn in der Pflege. 2024 konnten über 70 internationale Pflegefachpersonen integriert werden. Das Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe der Universitätsmedizin ist die größte Ausbildungsstätte für Gesundheitsfachberufe in Sachsen-Anhalt.