Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19
Als Werkzeug des Krisenmanagements wurde das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) im April 2020 gegründet. Es soll die COVID-19-Forschung an den Universitätskliniken deutschlandweit koordinieren und die Krisenresilienz durch nachhaltige und etablierte Strukturen verbessern.
Bisher gibt es drei Förderphasen.
2020-12/2021 NUM1.0
2022-06/2025 NUM2.0
07/2025-06/2030 NUM 3.0
Unsere aktuellen Projekte
Das AKTIN-Notaufnahmeregister ist eine bundesweite elektronische Infrastruktur zur Erfassung und Nutzung von Routinedaten aus Notaufnahmen. Es wurde von der Universitätsmedizin Magdeburg und dem Institut für Medizinische Informatik der RWTH Aachen entwickelt. Ziel ist die standardisierte, tagesaktuelle und datenschutzkonforme Bereitstellung klinischer Daten für die Gesundheitsberichterstattung, das Qualitätsmanagement und die Versorgungsforschung.
Bereits 2010 entstanden und seit 2020 mit den Projekten AKTIN-EZV, AKTIN@NUM und AKTIN2.0 Teil des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) ist AKTIN seit 2022 fest in die Infrastruktur des NUM integriert. Aktuell gibt es über 90 teilnehmende Notaufnahmen. Zukünftig soll die Infrastruktur im Rahmen des Projektes RAPID („Registry for adult and pediatric intensive care data“) auf die Intensivmedizin ausgeweitet und ein intensivmedizinisches Register aufgebaut werden.
Projektleiter: Frank Noack
NUM-DIZ
Das Datenintegrationszentrum (DIZ) ist eine Infrastruktur des NUM, welches ursprünglich über die Medizininformatik-Initiative (MII) gefördert wurde. Das DIZ dient dabei als Schnittstelle zwischen klinischer Versorgung und wissenschaftlicher Forschung. Dies umfasst den Austausch und die Nutzung von Daten aus der Krankenversorgung sowie der klinischen und biomedizinischen Forschung über institutionelle und geografische Grenzen hinweg. So können vom DIZ Machbarkeitsanfragen beantwortet und Anträge für Datennutzungsprojekte entgegengenommen werden. Wenn die angefragten Daten durch die lokalen Use and Access Committees freigegeben werden, werden sie den Anfragenden im harmonisierten FHIR-Format zur Verfügung gestellt.
Projektleiter: Dr. Daniel Tiller
Projektmitarbeiterin: Dr. Ssuhir Alaid
Die COVID-19-Pandemie zeigte die Notwendigkeit leistungsfähiger, vernetzter und regulierter Infrastrukturen für eine kontinuierliche Überwachung und Bewertung der pandemischen Lage sowie eine schnelle Ableitung von Handlungsempfehlungen. Die NUM Plattform für Surveillance und Rapid Response (NUM-SAR) stärkt die Universitätsmedizin für pandemiebezogene Forschung, Prävention und schnelle Reaktionsfähigkeit. Sie liefert eine einheitliche, datenschutzkonforme Infrastruktur, die Gesundheitsdaten, Erregersurveillance, Immunisierungs- und Klinikdaten verknüpft. Sie stellt dabei Informationen für das Robert-Koch-Institut (RKI), den Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Forschung bereit, um zukünftige Pandemien wirksam zu überwachen, zu bewerten und zu bekämpfen.
Projektleiter: PD DR. med. Hauke Felix Wiegand
RACOON - Radiological Cooperative Network zur COVID-19 Pandemie
Um die radiologischen Befunde und Daten vergleichbar und für Pandemieüberwachung nutzbar zu machen, wurde die strukturierte Befundung etabliert. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen eine große Anzahl an radiologischen Befunden in Echtzeit verarbeiten zu können. Zudem können die Ergebnisse statistisch ausgewertet werden.
Radiologie dient als Therapieüberwachung, da durch die strukturierte Befundung pandemische Lungeninfektionen erkannt, gemessen und bewertet werden können. Dies macht die Radiologie zum Entscheidungswerkzeug und Messinstrument.
Projektleiter: Prof. Dr. Dr. Walter A. Wohlgemuth
Projektmitarbeiter*in:
- Dr. Ing. Alexander Gussew
- Saskia Körner
Ehemalige Projekte
Das COVID-19-Evidenz-Ökosystem entwickelt aus Ergebnissen von wissenschaftlichen Studien konkrete Handlungsempfehlungen.
bis 12/21

Projektleiterin: Prof. Dr. Anke Steckelberg
Das Projekt CollPan zielt darauf ab, diese indirekten Auswirkungen zu verstehen und Maßnahmen zur Bekämpfung künftiger Krisen zu entwickeln. CollPan ist ein Konsortium aus 25 akademischen medizinischen Zentren, das ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk aufbaut. Die Hauptziele sind die Erfassung von Kollateraleffekten, die Analyse von Risikofaktoren und die Bewertung von Maßnahmen zur Minderung dieser Effekte. Die Ergebnisse sollen eine schnelle Reaktion auf zukünftige Gesundheitskrisen ermöglichen und eine nationale Bereitschaftsstruktur schaffen.
Projektteam
Datenintegrationszentrum (DIZ)
Projektleiter: Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk
Projektmitarbeiterin: Dr. Anja Broda
Das Projekt soll ein deutschlandweites Obduktionsnetzwerk etablieren, um Biomaterialien und Daten systematisch und standardisiert zu erfassen und Netzwerkpartnern zum Erkenntnisgewinn zur Verfügung zu stellen.
bis 12/21
DEFEAT PANDEMIcs | Netzwerk Universitätsmedizin

Projektleiterin: Prof. Dr. med. Claudia Wickenhauser
Das Projekt soll ein Pandemiemanagement-Konzept entwickeln und dabei adäquate Ressourcensteuerung innerhalb einer Region etablieren. Dafür sollten regionale Gesundheitsnetzwerke mit der Universitätsklinik als Hauptknotenpunkt aufgebaut werden.
bis 12/21

Projektleiter: Prof. Dr. med. Daniel Sedding
NAPKON SÜP
Nationales Pandemie Kohorten Netz - Sektorenübergreifende Plattform
Das Projekt arbeitet daran auf verschiedenen Ebenen ein Netzwerk aus qualitativ hochwertigen klinische Phänotypisierungsdaten, Bioproben und Bildgebung aufzubauen.
bis 12/21

Projektleiter: Prof. Dr. med. Daniel Sedding
NU(M)KRAINE -Infektionsmedizinisches Screeningprogramm des Netzwerks Universitätsmedizin für Flüchtlinge aus der Ukraine
Dieses ad-hoc-Projekt ist ein Unterprojekt von NAPKON. Das UKH beteiligt über die eingerichtete Ambulanz für ukrainische Flüchtlinge als Studienzentrum.
Die teilnehmenden NUM Zentren sollen in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern mit insgesamt 2.500 Flüchtlinge ein strukturiertes Screening- und Impfprogramm durchgehen. Auch Kinder werden bei der Untersuchung eingeschlossen. Die erhobenenen Daten sollen dazu dienen den Versorgungsbedarf in der Gruppe der Flüchtlinge des Ukrainekrieges besser zu identifizieren und entsprechende Empfehlungen zu formulieren.
bis 12/22
Projektteam
Projektleiter: Prof. Dr. Dr. Walter A. Wohlgemuth
Projektmitarbeiter*in:
- Dr. Ing. Alexander Gussew
- Dr. Ing. Deistung

NAPKON v2 - Nationales Pandemie Kohorten Netz (German National Pandemic Cohort Network)
IMMUNEBRIDGE - Bridging to large national adaptive population-based panels to generate data on SARS-CoV-2 population immunity correlates in 2022 in Germany
Dieses ad-hoc-Projekt ist ein Unterprojekt von NAPKON und soll ein großes, deutschlandweites, populationsbasiertes Panel zur Untersuchung der Immunität gegen SARS-CoV-2 durch Impfung und Infektion aufbauen. Dazu sollen prospektive Daten erhoben und analysiert werden. Durch die Ergebnisse soll eine bessere Abschätzung über das Risiko gewonnen werden.
bis 12/22
Projektteam
Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik
Projektleiter: Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk
Projektmitarbeiter:
CODEX+ Monitor
Das CODEX+ Monitor Projekt zielt darauf ab, die Pandemiesteuerung durch ein aktuelles Berichtswesen über stationär behandelte COVID-19-Patienten zu optimieren. Dabei sollen viele deutsche Universitätskliniken und ausgewählte nicht-universitäre Häuser neue COVID-19-Fälle erfassen und melden, entweder automatisiert oder manuell. Zusätzlich wird ein erweitertes Ressourcenmonitoring im Gesundheitswesen aufgebaut, um die Pandemiesteuerung weiter zu verbessern.
bis 12/22
Codex+
Collaborative Data Exchange and Usage Um die Erweiterung und mehr Flexibilität an der RDP zu ermöglichen, arbeiten die Projektteilnehmer in CODEX+ in unterschiedlichen Arbeitspaketen an neuen Funktionen für die Plattform.
bis 12/22
NUM-Routinedatenplattform
"RDP" steht für Routinedatenplattform. Die, ursprünglich aus dem Projekt CODEX entwickelte, IT-Infrastruktur soll eine flexible und schnelle Bereitstellung sowie Nutzung von COVID-19-Routinedaten ermöglichen.
In der zweiten Phase des NUM sorgt das Projekt RDP für die Aufrechterhaltung des Betriebes und stellt die Basis für CODEX+, welches an der Weiterentwicklung der RDP für weitere Daten von neuen Projekten arbeitet.
PREPARED- PREparedness and PAndemic REsponse in Deutschland (Start September 2022)
PREPARED baut auf den Ergebnissen der 1.-Phase-Projekten B-FAST, CEOsys, egePan Unimed und weiteren NUM-Projekten auf. Es soll das Pandemie-Management weiterentwickeln und eine Leitungsinstanz mit Best-Practice-Komponenten aufbauen.

Projektteam
Geschichte und Ethik der Medizin
Projektleiter: Prof. Dr. med. Jan Schildmann
Projektmitarbeiter: Andre Nowak
RACOON-COMBINE
Das Hauptziel von RACOON-COMBINE ist die Entwicklung und Umsetzung einer Pipeline für die Extraktion
COVID-spezifischer, prädiktiver und prognostischer quantitativer Bildgebungs-Biomarker (C-QIBs), um eine
umfassende Phänotypisierung nicht nur der Erkrankung, sondern auch des Erkrankten, also seines
körperlichen Zustands und seiner Begleiterkrankungen zu ermöglichen.
bis 12/23
Kooperationen
Im Verbund des NUM sind 37 Universitätsklinikastandorte beteiligte.
Die Kooperation zwischen den Standorten wechselt je nach Projekt.
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/netzwerkpartner