Innovation Summit 2025 mit Besucherrekord: In Teutschenthal diskutieren über 280 Teilnehmende die Zukunft der Pflege

Prof. Dr. Patrick Jahn nutzte die Gelegenheit für einen Rück- und Ausblick.

Es war der Höhepunkt des Jahres für die Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG): der Innovation Summit. Beim Innovationsgipfel des Bündnisses kamen am Donnerstag im Kulturhaus Teutschenthal zahlreiche Akteure „Für die Zukunft der Pflege“ zusammen. 

Die vierte Ausgabe der Veranstaltung verzeichnete dabei einen neuen Rekord und stellte unter Beweis, welche Innovationskraft im Süden Sachsen-Anhalts steckt. Mehr als 280 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis, Industrie und Politik folgten der Einladung und erlebten einen Tag, der klarmachte: Die Transformation der Pflege ist kein abstrakter Begriff, sondern ein gemeinsamer Entwicklungsprozess – und die TDG unter der Leitung der AG Versorgungsforschung Pflege im Krankenhaus hat dafür einen Maßstab gesetzt, der nun in das Folgeprojekt TPG überführt werden soll. 

Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, eröffnete den Summit mit einem prägnanten Appell: „Nur gemeinsam geht Zukunft in der Pflege.“ Sie betonte, dass Transformation nur dann Wirkung entfalte, wenn Forschung, Technologie und Praxis konsequent miteinander verzahnt werden. Innovation sei kein Selbstzweck, sondern müsse bei den Menschen ankommen, „den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie täglich unterstützen.“

Diese Perspektive spiegelte sich auch in den Stimmen der Teilnehmenden wider. Herta Eube vom Rollator-Club Sangerhausen brachte aus Sicht der Betroffenen auf den Punkt, wie wichtig echte Teilhabe ist: „Wir haben heute das Gefühl, dass man uns noch nicht ganz und gar vergessen hat.“ Ihr Engagement im TPG-Projekt Smart Roll zeigt, wie sehr neue Technologien vom Wissen und von der Erfahrung älterer Menschen profitieren. 

Für Unternehmen wie “to signify GmbH” aus Halle (Saale) bot der Summit ein spannendes Umfeld für mögliche Kooperationen. „Wir wollen Kontakte knüpfen, wir wollen unsere Arbeit bekannt machen und wir suchen auch Innovationspartner für uns, denen wir vielleicht helfen können, die uns helfen können“, sagte Geschäftsführer Marc Beyer. Sein Unternehmen entwickelt Geräte für Menschen, die nicht sprechen können. Für ihn war es die erste Teilnahme an einer TDG-Veranstaltung. Was ihn direkt überzeugt hat? „Aus unserer Sicht ist das genau der richtige Weg. Wir als Firma, die es jetzt schon elf Jahre in Halle gibt, würden die Innovationen, die wir auf dieser Messe sehen, gar nicht kennen, wenn es das Format nicht gäbe.“ 

Staatssekretär Wolfgang Beck aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ordnete ein, wohin die Reise gehen soll: „Durch Digitalisierung kann es uns gelingen, menschliche Zuwendung mit digitaler Präzision zu verbinden und das Beste aus beiden Welten zu vereinen: Empathie und Effizienz. Dazu braucht es anwendungsorientierte Forschung und genau hier setzt die TPG an.“ 

TDG-Projektkoordinator Dr. Karsten Schwarz hob die Bedeutung des Summits für die Region hervor: Über 280 Anmeldungen seien ein starkes Signal. „Wir wollen zeigen, dass wir eine innovationsstarke Region sind.“ Die TDG hat in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie regionale Innovationsstrukturen aufgebaut werden können – ein Erfolgsmodell, das nun mit der TPG weitergeführt und strategisch bis 2029 und darüber hinaus entwickelt wird. 

Weitere Impressionen:

Fotos: UMH | Unrau, Rabisch