Krebsversorgung für Frauen in Äthiopien: Großprojekt startet in die zweite Runde
Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte: Das „Else Kröner Center for Cancer Care Halle-Wittenberg/Addis Abeba“ setzt seine Arbeit zur Verbesserung der onkologischen Versorgung von Frauen in Äthiopien fort. Nach dem erfolgreichen Aufbau der ersten „One-Stop-Klinik“ in der Hauptstadt Addis Abeba, in der Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs unter einem Dach vereint werden, erhält das Projekt nun eine Folgeförderung in Höhe von 1,7 Millionen Euro durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung.
Erweiterung der Versorgungsstrukturen
Die Folgeförderung ermöglicht es, die onkologische Versorgung in Äthiopien weiter zu professionalisieren und neue Strukturen zu schaffen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Eva J. Kantelhardt entstehen in den nächsten fünf Jahren zwei neue One-Stop-Kliniken in den Städten Adama und Hosa'ina. Dadurch erhalten Frauen auch außerhalb der Hauptstadt Zugang zu einer frühen Krebsdiagnostik.
Zudem wird ein landesweites Referenzsystem mit drei Universitätskliniken und 15 Krankenhäusern etabliert. Ein neues Konzept für die Palliativversorgung soll dabei helfen, schwerkranke Patientinnen umfassend zu betreuen. Begleitend sind 15 Promotionsprojekte geplant, die die Versorgungsforschung vorantreiben sollen.
„Mit der Folgeförderung können wir das erfolgreiche Modell der integrierten Krebsversorgung in Äthiopien weiterentwickeln und nachhaltig in das nationale Gesundheitssystem einbetten“, betont Prof. Dr. Kantelhardt. Enger Partner ist dabei ein interdisziplinäres Team unter Leitung von Dr. Adamu Addissie an der Universität Addis Abeba.
4,2 Millionen Euro Förderung über 11 Jahre
Das Projekt wurde 2020 mit einer initialen Förderung von 2,5 Millionen Euro durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung ins Leben gerufen. In Synergie mit weiteren Projekten und Netzwerken wie „AFCRN“, einem Zusammenschluss von Krebsregistern aus 24 Ländern in Subsahara-Afrika, der wissenschaftlich durch Prof. Kantelhardt koordiniert wird, oder dem „Netzwerk für Onkologische Forschung in Subsahara-Afrika“ (NORA) entsteht eine überregionale Signalwirkung für die Krebsversorgung in der ganzen Region.
