Mütter unterstützen Mütter: Gespendete Frauenmilch stärkt Frühgeborene in den ersten Lebenstagen

Zwei Personen halten vier Kühltaschen in die Kamera. Die Kühltaschen stehen im Fokus, die Personen sind unscharf.

Mütter von Frühgeborenen erhalten zum Tag der Milchspende eine Kühltasche als Geschenk.

Gespendete Muttermilch ist für viele frühgeborene Babys ein lebenswichtiger Baustein für eine gesunde Entwicklung. Als eine von nur 40 Kliniken in Deutschland und einzige im südlichen Sachsen-Anhalt betreibt die Universitätsmedizin Halle eine eigene Frauenmilchbank, um bedürftige Neu- und Frühgeborene mit gespendeter Muttermilch zu versorgen. 

Nicht jede Mutter kann ihr Kind unmittelbar nach der Geburt ausreichend mit Muttermilch stillen, etwa aufgrund einer Frühgeburt oder medizinischer Einschränkungen. Erkrankte oder frühgeborene Babys, auf die dies zutrifft, erhalten auf der Neugeborenenstation der Universitätsmedizin Halle Muttermilch aus der hauseigenen Frauenmilchbank. Gesunde, stillende Mütter, die über überschüssige Milch verfügen, können diese an die Frauenmilchbank spenden. Hier wird die Milch unter strengen hygienischen Bedingungen untersucht, aufbereitet und bedarfsgerecht an die stationär aufgenommenen Babys weitergegeben.

„Muttermilch enthält nicht nur alle wichtigen Nährstoffe, sondern auch Abwehrstoffe, die das Immunsystem stärken und Komplikationen wie Darminfektionen vorbeugen können“, sagt Prof. Dr. Roland Haase, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie II der Universitätsmedizin Halle. „Natürlich können Neu- und Frühgeborene auch mit industriell hergestellter Formulamilch ernährt werden. Aber diese sind mit Muttermilch nicht gleichzusetzen.“

„Eine Frühgeburt kann für Familien eine belastende Situation darstellen. Mit einer Milchspende unterstützen Mütter nicht nur ein ihnen fremdes frühgeborenes Kind, sondern auch eine andere Mutter. Diese Form der Solidarität erleben wir in der Neonatologie als etwas sehr Besonderes“, sagt Marie Schildberger, Psychologin in der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie II und Vorsitzende des Vereins NeoKits.

Für Mütter, deren frühgeborene Babys zurzeit in der Neonatologie stationär versorgt werden, hat sich der Verein zum Internationalen Tag der Milchspende am 19. Mai etwas Besonderes überlegt: Sie erhalten farbenfrohe Kühltaschen zum Transport der Milch und Stilltee als kleine Geste in einer herausfordernden Zeit.