Ausgezeichnete Lehre in 2024: Vier Lehrpreise an der Medizinischen Fakultät verliehen

Sieben Personen stehen vor einem gläsernen Geländer und lächeln in die Kamera. Vier von ihnen halten einen Blumenstrauß.

Der Lehrpreis 2024 ging erstmalig an vier Bereiche. v.l.n.r.: Clara Zöllig (FSR-Vorsitzende), Prof. Heike Kielstein, Emine Babac, Dr. Valentin Blank, Anh Duc Nguyen, Prof. Rüdiger Horstkorte (Studiendekan), Thore Thoma (FSR-Vorsitzender)

Mit einem feierlichen Applaus wurden die Lehrpreise der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verliehen – ein Ereignis, das jährlich die Bedeutung exzellenter Lehre in den Mittelpunkt stellt. Die Preise wurden für 2024 erstmals in den vier Bereichen Vorklinik, Klinik, Zahnmedizin sowie Pflege- und Hebammenwissenschaften vergeben und sind mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Prämiert wurden Lehrende, die Studierende mit innovativen Lehrkonzepten und herausragendem Einsatz fachlich fördern und nachhaltig inspirieren.

Preisträger:innen 2024 in Vorklinik und Klinik

In der Kategorie Vorklinik wurde Prof. Dr. Heike Kielstein (Institut für Anatomie und Zellbiologie) für ihren außergewöhnlichen Einsatz im Präparierkurs und der dazugehörigen Vorlesung geehrt. Ihre Veranstaltungen zeichnen sich laut Studierendenschaft durch exzellente Organisation und persönliches Engagement aus. „Ich wecke Begeisterung für die Medizin, indem ich meine eigene Leidenschaft teile. Gute Lehre entsteht für mich durch nachhaltige, multimodale Inhalte, die verschiedene Lerntypen ansprechen – und das gelingt nur im Team“, so Kielstein. „Mich motiviert die Faszination für die menschliche Anatomie und der Austausch mit den Studierenden, die ich jedes Jahr neu kennenlernen darf.“

Im Bereich Klinik ging der Lehrpreis an Dr. Valentin Blank (Klinik für Innere Medizin I und Zentrum für Diagnostischen und Interventionellen Ultraschall) für sein außerordentliches Engagement, seine Initiative und sein Einfühlungsvermögen in der Lehre, beispielsweise in der seit zwei Jahren fest etablierten interdisziplinären Ultraschallvorlesung: „Der klinische Ultraschall ist in der modernen Medizin unverzichtbar, aber leider noch nicht ausreichend im Curriculum verankert“, erklärt Blank. „Gute Lehre – insbesondere in der Sonografie – stellt die Patient:innen in den Mittelpunkt und vermittelt den Studierenden das nötige Werkzeug, um diese ganzheitlich zu verstehen. Studierende lernen mit Hilfe der Sonographie nicht nur Diagnosen zu stellen, sondern diese auch den Patient:innen unmittelbar zu kommunizieren.“

Preisträger:innen 2024 in Zahnmedizin sowie Pflege- und Hebammenwissenschaften

In der Zahnmedizin wurde Anh Duc Nguyen (Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie) für seinen außergewöhnlichen Einsatz gewürdigt, insbesondere in der praktischen Lehre und während der Betreuung in der CEREC-Woche – ein praktischer Begleitkurs, bei dem gemeinsam mit den Studierenden Kronen und Zahnersatz für Patient:innen hergestellt werden. Behandlungsbedürftige Zähne werden beschliffen, digital gescannt, designt und gefräst, sodass die Restaurationen direkt eingesetzt werden können und der gesamte Arbeitsablauf von Zahnärzt:in und Zahntechniker:in durchgeführt wird. Durch seine Bereitschaft, auch außerhalb der Kurse als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, trägt er maßgeblich zur ausgezeichneten Lehrqualität bei. „Gute Lehre bedeutet für mich, Studierende praxisnah zu begleiten, ihnen Raum für eigene Erfahrungen zu geben und sie zu reflektiertem Entscheiden zu befähigen – immer mit den Patient:innen im Fokus“, so Nguyen. „Die Auszeichnung mit dem Lehrpreis 2024 hat mich überrascht und besonders gefreut, weil sie genau das würdigt, was mir in der Lehre am Herzen liegt.“

Für ihren herausragenden Beitrag zur Ausbildung im Hebammenstudium wurde Emine Babac (Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft) ausgezeichnet. Mit ihrer hohen Motivation in der Organisation und Durchführung der Fertigkeitstrainings für werdende Hebammen trägt sie laut Studierendenschaft entscheidend zu einer praxisnahen und fundierten Lehre bei. „Mir ist es wichtig, die Studierenden zu sehen, wahrzunehmen und ihre Individualität zu fördern“, berichtet Babac. „Gute Lehre vermittelt nicht nur Wissen, sondern befähigt Studierende, Zusammenhänge zu erkennen und komplexe Prozesse eigenständig zu verstehen. Mich motiviert das Interesse der werdenden Hebammen sowie Freude und Dankbarkeit, diese auf ihrem Weg zu kompetenten Fachkräften begleiten zu dürfen.“

Starkes Zeichen für herausragende Lehrleistungen

„Der Lehrpreis gibt uns die Möglichkeit, uns bei den Lehrenden zu bedanken, die engagiert Lehre halten und zeigen, was sich die Studierenden von Lehrenden wünschen. Wir möchten mit dem Lehrpreis den Fokus auf besonders gute universitäre Lehre lenken und unsere Wertschätzung für die Lehrenden sichtbar machen“, betonen Clara Zöllig und Thore Thoma, Vorsitzende des Fachschaftsrates Medizin.

Die feierliche Verleihung zur letzten Fakultätsratssitzung im Jahr 2024 unterstrich diesen Anspruch und bot eine würdige Plattform für die Preistragenden. „Die Lehrpreise haben eine große Wirkung in der Fakultät, weil sie direkt von den Studierenden initiiert und über eine Abstimmung vergeben werden“, erläutert Studiendekan Prof. Dr. Rüdiger Horstkorte. „Sie schaffen Anreize für innovative und hochwertige Lehre, was langfristig auch die Attraktivität unseres Studienstandorts stärkt.“ Mit diesem Engagement setzt die Medizinische Fakultät über alle Studiengänge hinweg einen bedeutenden Impuls für die bestmögliche Qualifizierung der Fachkräfte von morgen.