Aktivitäten der Global Health AG - 2023

Auch in diesem Jahr fand wieder unsere DAAD PAGEL Summer School statt, an der über 30 Gesundheitsexpertinnen und -experten sowie Ph.D.-Studierende aus Äthiopien und Deutschland teilnahmen. Aufgrund der Begeisterung im vergangenen Jahr, die Gelegenheit - neben den wissenschaftlichen Vorträgen - zu haben, Halle zu entdecken und wandern zu gehen, waren die Teilnehmenden einstimmig dafür, dass auch in diesem Jahr vom 15. September bis zum 21. September die Summer School in Halle in dem denkmalgeschützten Gebäude in der Magdeburger Straße stattfindet. Ebenfalls stand ein Besuch der Nationalen Kohhorte (NAKO) auf dem Programm. Der anschließende Höhepunkt wurde jedoch das Wandern in Bayern: mit Seilbahnfahren und Almhütte, für viele das erste Mal.
Im Mittelpunkt der Summer School standen erstens das Verstehen der vielfältigen Projekte im Rahmen der 15-jährigen Zusammenarbeit zwischen der Global Health AG der Martin-Luther-Universität (MLU) und der Universität Addis Abeba (AAU). Zweitens wurden die Ph.D.-Studierenden an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt: von der Literaturrecherche über die Bedeutung von Statistik und Statistikprogrammen bis hin zum aktuellen Forschungsstand Nicht-übertragbarer Erkrankungen mit Fokus auf Krebs in Äthiopien: Fragen, was ist Krebs und was ist Cancer Literacy wurden ebenfall erörtert. Auch die Ethik in der Forschung, Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebsforschung in Äthiopien, HPV-Testmethoden im Labor sowie neue Ansätze in der Implementierungsforschung waren für die neuen 7 äthiopischen Ph.D.-Studierenden von großer Bedeutung. Ein bedeutender Konferenzteil war die Vorstellung der Ph.D.-Themen durch die einzelnen Studierenden, die dankbare Ratschläge und Hinweise zu ihren Forschungsthemen aufgenommen haben.
Professorin Eva Kantelhardt von der Global Health AG der MLU in Halle ist begeistert: "Wir haben so mehrere wissenschaftliche Einblicke in die Forschungsarbeiten bekommen. Unsere Zusammenarbeit der beiden Universitäten vereint erstmalig so viele verschiedene Projekte wie noch nie und ermöglicht umfassend die Krebsversorgung in Äthiopien zu verbessern: sei es NORA vom BMZ, DELTA vom Africa Trust, EKC von der EKFS und die verschiedenen Klinikpartnerschaften der GIZ. Somit können wir vielen neuen Studierenden ermöglichen, einen Ph.D. zum Thema Krebsgesundheit in Äthiopien hier an der MLU und AAU zu absolvieren."

In Subsahara-Afrika ist Krebs jährlich für über 500.000 Todesfälle verantwortlich. Mit dem Ziel einer besseren Krebsversorgung und –vorbeugung hat das Netzwerk für Onkologische Forschung in Subsahara-Afrika (NORA) jüngst seine Arbeit aufgenommen. Unter Leitung der Universitätsmedizin Halle und der Universität Addis Abeba in Äthiopien arbeitet ein Team aus fünf Ländern unter anderem daran, die dafür benötigte Datengrundlage auf dem afrikanischen Kontinent zu stärken. Am 12. September 2023 stellt sich das internationale Netzwerk auf dem Wissenschaftsgipfel rund um die 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen vor. NORA ist Teil einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und wird über fünf Jahre mit sieben Millionen Euro gefördert. mehr>>
Aufgrund der verstärkten Nachfrage möchten wir Ihnen bereits jetzt mitteilen, dass das Wahlpflichtfach "Einführung in Global und Planetary Health" auch im Wintersemester 2023/2024 erneut stattfinden wird. Weiterlesen
Dialog in der Global Health Forschung stärken: Medizin-Wissenschaftler:innen der MLU beim GLOHRA Day 2023 in Berlin

Ideen zu Themen wie Health Literacy, Global in der Forschung bündeln und zukunftsorientiert voranbringen: Darum ging es am 19. Juni 2023 unter anderem für die Wissenschaftler:innen und Gesundheitsexpert:innen des Medizinischen Institutes der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Rahmen des GLOHRA Day 2023 im Spreespeicher in Berlin.
Bei mehr als 20 Beiträgen zu aktuellen Global Health- Forschungsprojekten, einer Paneldiskussion über aktuelle Projektergebnisse diskutierten, vernetzten und präsentierten sich über 150 Mitglieder der GLOHRA Community. Im interaktiven Teil „Ask the Community“ tauschten sich die Teilnehmenden u.a. sich zu globaler Health Literacy, Digital Mental Health und OneHealth aus und lernten zu Research Communication.
Der GLOHRA Day 2023 ist das jährlich stattfindende Mitglieder-Symposium der German Alliance for Global Health Research, mit dem Ziel den Austausch und die Weitergabe von Wissen über Forschung und Politik, die für die globale Gesundheitsforschung von Interesse sind, zu erleichtern.

Neu diskutiert: Auftaktveranstaltung der Forschungs-Initiative Literacy of NCDs, Global in der MLU
Der Kick-off zur Forschungs-Initiative Literacy of NCDs, global war am 5. Juni im Rahmen des 5. Symposiums des Profilzentrums Gesundheitswissenschaften „Gesundheit und Klima- dem Wandel begegnen“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ein voller Erfolg:
Über 20 Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft diskutierten nach den Fachvorträgen über aktuelle Forschungsprojekte mit Schwerpunkt Kenntnisse zu nicht übertragbaren Krankheiten wie Krebs, Bluthochdruck Diabetis und Gesundheitskommunikation im Globalen Süden und zeigten zugleich Forschungslücken gerade im Bezug auf den Klimawandel auf.
Zudem erörterte die Forschungs-Initiative Literacy of NCDs, global die nächsten Arbeitsschritte: Ab Mitte Juli 2023 werden auf einer Plattform Forschungsprojekte zum Thema Literacy of NCDs, global mit Fokus auf den Globalen Süden an der MLU gebündelt und für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Auf der Plattform sollen zukünftig Berichte, Präsentationen von Ergebnissen veröffentlicht werden, um das Thema in der Öffentlichkeit weiter zu schärfen. Die Zusammenarbeit mit nationalen und globalen Experten zu Themen der Gesundheitskommunikation, eHealth und cancer literacy soll darüber hinaus intensiviert werden.
Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung für das Thema Gesundheitskompetenz und zur Etablierung der Plattform Literacy of NCDs, global als wichtiger Akteur auf diesem Gebiet.
Vor Ort diskutierten u.a. Prof. Eva Kantlhardt, Dr. Antje Henke, Dr. Anja Knöchelmann, Dr. Muluken Gizaw, Prof. Susanne Unverzagt, Dr. Eric Koerber, Sarah Negash, Dr. Heide Richter-Airijoki, Mdg des Landtages Sachsen-Anhalt
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Mein Name ist Sophie Roßner und ich studiere Medizin in Halle (Saale). Als MD-Studentin verbrachte ich 3 Monate in Äthiopien, um dort die Datensammlung meiner Studie durchzuführen. Im Oktober 2022 begann ich meine Arbeit in der Global and Planetary Health Arbeitsgruppe in Halle unter der Leitung von Prof. Eva J. Kantelhardt. Nach der Vorbereitungsphase und zugelassenem Ethikantrag in Deutschland, konnte ich am 24. Februar 2023 meine Reise nach Addis Abeba (kurz Addis) antreten. Meine Kollegin Eva Hermann, ebenso eine Doktorandin, begleitete mich.
Bei unserer Ankunft waren wir zuerst sehr überwältigt von dem Trubel, dem Verkehr, den vielen Menschen, den Geräuschen, schönen Düften und weniger angenehmen Gerüchen und dem doch sehr überraschenden kühlen Wetter. Unsere ersten Aufgaben hatten erst einmal gar nichts mit unserer eigentlichen Studie zu tun, sondern viel mehr damit, herauszufinden, wie wir am besten in Addis von A nach B kommen, ohne dabei verloren zu gehen oder gar unter die Räder irgendwelcher Vehikel zu geraten. Bei diesem Straßenverkehr ist es bereits eine Herausforderung die Straße zu überqueren. Wichtig(st)er Bestandteil des Lebens in Addis: das Minibusfahren. Sehr preiswert, aber ein bisschen anders als das Busfahren, das wir aus Deutschland kennen. Es gibt keinen Fahrplan, die Busse selbst platzen aus allen Nähten und man sitzt eingeklemmt (oben, unten, links, rechts) ohne Gurt auf der Hinterbank. Besonders zur Rushhour gibt es lange Schlangen. Es ist sehr schwer vorherzusagen wann man wo ankommt. Addis ist eine sehr große Stadt, da ist man schnell aufgrund der Entfernung und des Verkehrs zwei oder mehr Stunden unterwegs, um auf Arbeit zu kommen. Verständlich, dass viele meiner Äthiopischen Kolleg*innen es bevorzugen, im Home Office zu arbeiten (auch schon vor der Corona Pandemie). Allerdings bekommt man dadurch Kolleg*innen seltener zu Gesicht und die Teamarbeit wird – trotz der Zoommeetings und Telefonate – erschwert.
Zu Beginn brauchten wir mehrere Anläufe, jedes Mal begleitet von einem Umzug, bis wir die richtige Wohnung fanden. Unsere endgültige Unterkunft lag in einem Viertel namens Aratkillo, nicht weit von dem Krankenhaus „Tikur Anbessa“ (Schwarzer Löwe), in dem wir ein Büro zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Es gibt einige Supermärkte, Obststände, Cafés, Copyshops und Restaurants in der Nähe. Die Obststände sind meist mit einer Saftbar im hinteren Teil des Ladens verbunden. Hier gibt es die leckersten Säfte: Papaya, Mango, Ananas und sogar (gesüßter) Avokadosaft. Sehr dickflüssig, fast smoothiemäßig und super lecker! Ein weiterer sehr wichtiger Bestandteil der Äthiopischen Kultur ist natürlich der Äthiopische Kaffee, hier Bunna genannt. Bunna wird nicht einfach so im Stehen oder unterwegs getrunken, sondern wahrlich zelebriert. Zuerst werden die Bohnen geröstet, dann gemahlen und im Jebena (ein typischer Kaffeekrug) gekocht. Dreimal wird Wasser nachgegossen und der Kaffee dadurch bei jedem Mal etwas schwächer. Bei den typischen Straßencafés sitzt man auf kleinen bunten Plastikhockern am Straßenrand, über den Köpfen blaue Planen, um die Gäst*innen vor den kurzen und starken Regenschauern zu schützen. Mit den Knien an der Brust schlürft man den leckeren heißen und starken Kaffee aus kleinen Kaffeetassen. Typischerweise werden einige Teelöffel Zucker dazugegeben.
Bevor ich meine Datensammlung starten konnte, musste mein Fragebogen noch ins Amharische und Oromifa übersetzt und schließlich von dem dortigen Ethikkomitee abgesegnet werden. Dieser Prozess raubte mir viel Zeit und einige Nerven. Das hatte ich völlig unterschätzt. Zusätzlich mussten natürlich beide Übersetzungen getestet werden, bevor wir damit richtig arbeiteten. Durch die ständigen Korrekturen und das Warten auf das Ethikkomitee verzögerte sich die Datensammlung Woche um Woche. Schließlich hatten wir dann die Genehmigung und konnten unsere 4-wöchige Reise starten. Mich begleitete ein großartiges Team. Bei meiner Umfrage geht es um den Bedarf und die mögliche Umsetzung von e-Learning im Medizinischen Bereich im ländlichen Äthiopien. Wir reisten zu verschiedenen Health Posts, Health Centers, Primary Hospitals und General Hospitals, um die Fragebögen unter dem Medizinischen Personal zu verteilen und (mit größter Mühe ausgefüllt und vollständig) wieder einzusammeln. Eine wahre Fleißarbeit! In diesen Wochen lernte ich so einige Lektionen. Letztendlich schafften wir unsere kalkulierte Sample Size und konnten die Datensammlung abschließen. Das war eine große Erleichterung! Auch wenn diese Zeit sehr viel von uns allen abverlangte, konnte ich einige sehr nützliche Erfahrungen hinsichtlich der Datensammlung selbst, aber auch für mich persönlich sammeln. Durch meine Äthiopischen Kolleg*innen kam ich an Orte, die ich so als herkömmlicher Touristin nie entdeckt hätte.
Die Konferenzen zu NORA und AFCRN bildeten den Abschluss meiner 3-monatigen Reise nach Äthiopien. Es war wahnsinnig spannend und interessante so viele Expert*innen aus vielen verschiedenen Ländern der Welt kennenzulernen und sich auszutauschen.
Äthiopien war vor meiner Reise ein mir eher unbekanntes Land. Ich schätze es sehr, dieses besondere Land mit all seinen alten Traditionen und gleichzeitig modernen Einflüssen kennengelernt zu haben. Ich danke dem Team aus Addis und Halle für diese einzigartige Chance!
Sophie S. Roßner
Ende April durften wir die Brustchirugen Frau Dr. Veronica Afework und Herrn Dr. Tesfaye Aga aus Addis Ababa für eine vierwöchige Hospitation im Universitätsklinikum Halle begrüßen. Durch die enge Abstimmung mit der Klinik für Gynäkologie im Elisabethkrankenhaus konnten die Kollegen gleich mehrere Abteilungen sehen und aus erster Hand onkologische, rekonstruktive und plastische Chirurgie der Mamma sehen.
Vom 26. – 29.4. fand die 12. Internationale Charité Mayo Konferenz statt. Fünf äthiopische Kolleg*innen aus dem HOPE Projekt hatten ebenfalls die Chance vor Ort daran teilzunehmen. Dr. Wondimu Gudu vom St. Pauls Hospital in Addis Ababa nutzte die Gelegenheit um seine Arbeit im Rahmen von zwei Postern der internationalen Forschungsgemeinschaft vorzustellen. Bethel Dereje, Binyam Esayas, Gurmesa Merga, Winta Tsehaye, Wondimu Gudu wurden von Dr. Debru Addissae und CÄ Dr. Anne Kiefer begleitet. Ein reger Austausch fand mit der PARSGO Initiative statt. Dr. Binyam blieb noch vier Wochen für eine Hospitation in der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie.

Am 16. März durften wir uns über die erfolgreich bestandene Promotionsverteidigung von Herrn Sefonias Kelbore freuen „Breast Cancer and Endocrine Therapy Adherence in Ethiopia: Diagnosis, Treatment, and Breast Nurse Intervention“. Herr Dr. Sefonias ist somit nach Herr Dr. Muluken Gizaw der zweite Kollege aus dem Public Health Team in Addis Ababa, der seine Promotion erfolgreich im Rahmen dieser langjährigen Kooperation abgeschlossen hat.
Frau Abigiya Wondimagegnehu aus dem Public Health Team in Addis Ababa war für einen achtwöchigen Aufenthalt in Halle um gemeinsam mit dem Team vor Ort an Publikationen und neuen Projektanträgen zu arbeiten. Frau Abigiya forscht zum Thema Palliativversorgung im ländlichen Äthiopien.
Im Februar besuchten zwei unserer äthiopischen Kollegen, Brhanu Teka und Tamrat Abebe, aus dem Lab-Team die internationale HPV-Forschung Konferenz EUROGIN in Bilbao, Spanien. Anschließend nutzten verbrachten die beiden eine Zeit in Halle um die letzten Ergebnisse ihrer Forschung mit uns zu diskutieren und anstehende Projekte zu planen.
Drei Jahre nach Projektstart des Else-Kröner Cancer Center in Addis Ababa trafen sich Projektbeteiligte aus Deutschland und Äthiopien vor Ort um die Fortschritte und Errungenschaften gemeinsam zu begutachten. Es wurde auch über Probleme und Herausforderungen bei der Umsetzung der Projektziele diskutiert.
Aktivitäten der Global Health AG - 2022

Dr. Miressa aus Harar im Westen Äthiopiens hospitiert 2 Wochen in in Freiburg in der Gynäko-Onkologie. Er gehört zur ersten Generation um im Osten Äthiopiens ein Zentrum für Krebserkrankungen bei Frauen aufzubauen. Diese Initiative ist Teil des Else Kröner Center for Cancer Care in Ethiopia. Gynäkologische Krebs-Entitäten gehören zu den häufigsten im Land und erfordern komplexe Versorgungsstrukturen. Dr. En-Nosse, Dr. Runge und Prof. Klar ermöglichen Hospitation und Workshops im Universitätskrankenhaus Freiburg. Kolposkopie, onkologische Operationen und Tumorboard sind Kernelemente, die angepasst in Harar eingebracht werden können. "Ich habe viel gelernt und nehme interessante Ideen mit" berichtet Dr. Miressa. Die Kooperation erfolgte im Rahmen der Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der fachlichen Expertise in der AG FIDE (in der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie).

Im Rahmen des ABC-DO Projektes reiste Dr. Pablo Santos (unten rechts im Bild) Mitte November nach Entebbe, Uganda um Ergebnisse aus dem Projekt mit Kooperationsparterinnen aus der WHO und aus unterschiedlichen afrikanischen Institutionen zu teilen. Der entsprechende wissenschaftlicher Artikel (Marcus Bauer et al.) untersucht molekulare Aspekte von Brustkrebs und wurde kürzlich zur Veröffentlichung eingereicht. Der Meeting wurde von der IARC (https://www.iarc.who.int/) organisiert.

Der Medizinphysiker Herr Ashenafi und der Strahlentherapie-Techniker Herr Mitiku arbeiten schon über 10 Jahre am Universitätskrankenhaus in Addis Ababa. Nach vielen Jahren mit nur einer Kobalt-Einheit gibt es seit einiger Zeit dort einen modernen Linearbeschleuniger. "Wir freuen uns, im Rahmen des Else-Kröner-Cancer-Center in Halle am Universitätsklinikum an modernen Geräten unser Wissen zu verbessern. Besonders das Organisatorische, schwierige Bestrahlungskonzepte und Qualitätssicherung waren für uns wichtige Themen." Ein Austausch auf Augenhöhe findet mit dem Radiotherapie-Center in Addis seit 2010 statt. Nun kommt in diesem Jahr schon eine zweiten Gruppe für 2 Wochen nach Halle. Natürlich haben sie auch Sehenswürdigkeiten in Halle und Berlin besucht und viele schöne gemeinsame Abendessen in Erinnerung!
Alle weiteren Aktivitäten Rund um das Else Kröner Cancer Center in Äthiopien finden Sie hier.

Die Global Health Welt trifft sich in Berlin. Erfahrungensaustausch über Resilienz und Solidarität im Angesicht neuer Herausforderungen war das zentrale Thema der gemeinsamen Konferenz der Klinikpartnerschaften, GLOHRA und EKFS am 14. und 15. Oktober 2022. Unter den teilnehmenden Teams mit Partnern aus fünf Kontinenten waren wir als AG Global Health mit 18 Teilnehmenden der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg und verschiedenen äthiopischen Institutionen vertreten.
In Podiumsdiskussionen und themenbezogenen interaktiven Seminare konnten wir unsere Eindrücke, Erfahrungen, aber aus Herausforderungen und Fragen mit anderen Teams teilen. Insbesondere der vielseitige, interdisziplinäre Ansatz der Konferenz ermöglichte es verschiedene Perspektiven zu hören. Bei den Klinikpartnerschaften, deren Fokus auf deutsch-internationalen Kooperationen zur Implementierung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung liegt, waren wir mit den Projekten DINKNESH, HOPE und Gynaecologic Oncology subspecialisation vertreten. GLOHRA ermöglicht jungen WissenschaftlerInnen eigene Forschungsprojekte durchzuführen und dabei durch vielseitige Weiterbildungs- und Netzwerkangebote unterstützt zu werden, wie einem im September in Halle organisierten Workshop zum Thema Systematic Reviews in Global Health.
Our team member Muluken Gizaw, PhD had the chance to speak about his experiences in global health research at Saturdays podium discussion: „Knowledge translation/exchange is the core function of the Global Health Working group at Martin Luther University. Most of the implementation research being conducted in Ethiopia by PhD and postdoctoral fellows encompasses community participation to ensure the uptake and translation of the research findings into actions “.
Für Dr. Dawud Muhammed und Dr. Eyaya Misgan ging es im Anschluss der FIDE Tagung direkt nach Freiburg im Breisgau. Dort durften die beiden Gynäkologen eine Woche am Universitätsklinikum in der Gynäko-Onkologie hospitieren. Besonders die Einführung in die Kolposkopie war sehr erfolgreich.

Im Anschluss an die FIDE Tagung in Halle konnten wir mit den äthiopischen Gästen nach zwei Jahren wieder eine gemeinsame Summer School organisieren.
Nach der langen Pause und ausschließlichen virtuellen Gesprächen standen der persönliche Austausch und die Planung und Gestaltung von bestehenden und zukünftigen Kooperation im Vordergrund. Nach den arbeitsintensiven Tagen in Halle reisten wir mit unseren Gästen noch für zwei Klausur-Tage in das Allgäu und überraschten unseren Besuch dort mit einem Ausflug auf den Gipfel des Steinebergs (1660m).

Frauengesundheit international diskutiert
27. FIDE Tagung und 7. internationale PAGEL Summer School am Universitätsklinikum in Halle mit hoher Teilnehmerzahl.
Unter dem Motto: “GLOBAL WOMEN'S HEALTH IN TIMES OF GLOBAL AND PLANETARY CHANGES” hat die 27. FIDE Tagung und 7. internationale PAGEL Summer School vom 16. bis 18. September 2022 im Universitätsklinikum Halle/Wittenberg stattgefunden. Bei der dreitägigen internationalen Veranstaltung tauschten sich über 100 global interessierte Mediziner/Innen und Gesundheitswissenschaftler/Innen zu Themen rund um Frauengesundheit aus. Vor allem ging es darum, auf die gravierenden Gesundheitsfolgen bei Frauen hinzuweisen die u.a. durch Klimawandel und kriegerische Konflikte verschärft werden.
So berichtete u.a. Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission, über die Situation der Frauen im Kongo, die vor allem sexueller Gewalt ausgesetzt sind und über Hilfsprojekte dort vor Ort, seitens des Institutes. Dr. Cecilia Sorenson stellte Studien vor, die eine erhöhte Sterblichkeit von Frauen im Vergleich zu Männern durch Naturkatastrophen belegen.
Mit auf der Tagung und auf der Summer School war zudem eine hochrangige äthiopische Delegation, bestehend aus 26 Mediziner/Innen und Gesundheitswissenschaftler/Innen von der Universität Addis Abeba, die u.a. über das Else Kröner Cancer Center in Äthiopien, ein Kooperationsprojekt der Global Health AG am Profilzentrum Gesundheitswissenschaften im Medizinischen Institut Halle und der Universität Addis Abeba, berichteten. Unter der Delegation war ebenfalls Dr. Andualem, klinischer Direktor des Universitätskrankenhauses und Prorektor der Universität Addis Abeba und die Direktorin der Abteilung Prävention und Früherkennung vom Gesundheitsministerium, Dr. Hiwot.
„Es ist schön zu sehen, dass unsere anfänglichen Ideen und Visionen von Frauengesundheit mittlerweile zu großen Projekten gewachsen sind, die auch auf nationaler und internationaler Ebene z.B. von der WHO wahrgenommen werden, so PD Dr. Eva Kantelhardt, Leiterin der AG Global Health.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Wissenschaftler/innen der Global Health AG am Profilzentrum Gesundheitswissenschaften im Medizinischen Institut Halle. Seit 2009 beschäftigt sich die Global Health AG am Profilzentrum Gesundheitswissenschaften und die „NCD and Cancer Group“ der Addis Ababa Universität u.a. mit umfassender Verbesserung der Krebsversorgung in Äthiopien.
Die AG Frauengesundheit in der Entwicklungszusammenarbeit (FIDE) tagt einmal jährlich, wählt einen Vorstand und tauscht sich über aktuelle Themen und Projekte rund im globale Frauengesundheit aus.
Mit Unterstützung des DAAD-Programms „PAGEL - Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern“ führt die Global Health AG in Halle einmal im Jahr eine internationale Summer School durch.
Alle Informationen rund um die Tagung gibt es hier.
Im Juli 22 durften wir die Gynäkologin Frau Dr. Husnia Lobi aus Addis Ababa für eine dreiwöchige Hospitation im Universitätsklinikum Halle begrüßen. Sie hat im OP, in den Sprechstunden und in den Tumorkonferenzen die Bandbreite der verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungsoptionen sehen können. Mit vielen Ideen ist sie dann wieder nach Addis Ababa gefahren.
Frau Abigiya Wondimagegnehu und Frau Selamawit Hirpa (zwei Kolleginnen aus dem Public Health Team in Addis Ababa) waren für einen achtwöchigen Aufenthalt in Halle um gemeinsam mit dem Team vor Ort an Publikationen zu arbeiten und neue wissenschaftliche Kooperationen zu planen. Frau Abigiya forscht zum Thema Palliativversorgung im ländlichen Äthiopien. Frau Selamawit hat an Schulen Tabak und Shisha-Konsum untersucht.
Für insgesamt drei Monate durften wir unseren Kollegen Brhanu Teka aus dem Labor-Team in Addis bei uns in Halle begrüßen. Während seines Aufenthaltes besuchte er weitere Kooperationspartner in Göttingen und Berlin (Charité), analysierte Labordaten und arbeitete an wissenschaftlichen Publikationen.

Im Mai 2022 fand nach einer zweijährigen Corona-Pause wieder ein Treffen des afrikanischen Krebsregister-Netzwerkes in Moshi, Tanzania statt. Es trafen sich ca. 80 Wissenschaftler*innen aus 30 afrikanischen Ländern um sich über die wissenschaftliche Arbeit der einzelnen Krebsregister auszutauschen.

Vierwöchiger Aufenthalt von der Brustchirurgin Dr. Hiwot Amare und dem Brustchirugen Dr. Girmaye Bogale aus Addis Ababa am Universitätsklinikum Halle. Beide haben viele Brustoperationen einschließlich rekonstruktiver Chirurgie gesehen. Auch die Sprechstunden, Ultraschall und Tumorboards standen auf dem abwechslungsreichen Programm.
Zweiwöchiger Aufenthalt von den äthiopischen Onkologen Dr. Molalgn Woldemariyam und Dr. Yonas Dandena am Universitätsklinikum Halle. Der Radiotechniker und Physiker konnten an der Klinik für Strahlentherapie moderne Verfahren, Organisation und umfangreiche Patient*innen Betreuung sehen.
Zwei Monate kamen zwei Doktorand*innen aus dem Labor-Team in Addis Ababa zu uns ins Institut. Frau Meron Yohannes und Herr Zelalem Desalegn nutzen die Zeit für die Auswertung Ihrer Daten und den wissenschaftlichen Austausch mit den Kollegen hier vor Ort.
Nach vielen Monaten wöchentlicher virtueller Treffen und gemeinsamer Auswertung von pathologischen Proben konnten die Kollegen der Pathologie zu Besuch kommen. Dr. Tewodros und Dr. Amanuel besuchten das Global Health Team und die Pathologie in Halle. Beide haben sich besonders in der Immunhistochemie weitergebildet. Diese Methode wird Patient*innen mit Brustkrebs und auch Lymphom-Patient*innen zu Gute kommen.