
In unserem Forschungsteam werden Stammzellen und Säugetierembryonen als Schlüsselmodelle erforscht, um grundlegende Prozesse von Entwicklung, Alterung und Krankheit besser zu verstehen. Dabei werden adulte und embryonale Stammzellen ebenso eingesetzt wie moderne 3D-Zellkulturmodelle und Organoide, mit denen physiologische Abläufe im Labor nachgebildet werden. Es wird davon ausgegangen, dass metabolische und epigenetische Mechanismen entscheidend für die Plastizität und Funktionsfähigkeit von Stammzellen und Embryonen sind und damit die Grundlage für Regeneration und Gesundheit bilden.
Schwerpunkte:
Die frühe Embryonalentwicklung hängt von einer präzisen Kommunikation des Embryos mit der Mutter ab. Signalwege im Uterus, in den Ovarien und im Embryo selbst sichern den erfolgreichen Beginn einer Schwangerschaft. Was passiert, wenn diese Kommunikation gestört wird? Unsere Forschung zeigt, wie Risikoschwangerschaften und Veränderungen in Metabolismus der Mutter die Prozesse beeinflussen. Es wird untersucht, wie Granulosazellen, ovarielle Mechanismen und frühe Embryonalentwicklung durch Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder fortgeschrittenes mütterliches Alter beeinflusst werden. Es konnte gezeigt werden, dass Embryonen in der Frühschwangerschaft besonders sensibel auf Veränderungen des mütterlichen Stoffwechsels reagieren und dass Embryoblasten und Trophoblasten dabei unterschiedliche Anpassungsstrategien entwickeln.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Embryo-maternale Kommunikation in der Frühschwangerschaft: Die Rolle von PPARa und PPARgamma bei fortgeschrittenem mütterlichen Alter und metabolischen Stress (ComPPARage), PL Dr. Maria Schindler)

Im Team Navarrete Santos werden altersbedingte Veränderungen von Stammzellen analysiert. Proteom- und Funktionsstudien zeigen, dass mit zunehmendem Alter die Plastizität und Regenerationsfähigkeit mesenchymaler Stammzellen abnimmt, was zur Entstehung von Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes oder kardiovaskulären Leiden beiträgt. Metabolische und epigenetische Mechanismen bestimmen die Plastizität von Stammzellen und steuern Differenzierung, Regeneration und Krankheit. Patientenabgeleitete Modelle werden genutzt, um diese Mechanismen auch bei komplexen Erkrankungen sichtbar zu machen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Es konnte gezeigt werden, dass Alterung die regenerative Kapazität von Stammzellen reduziert und Stoffwechselstörungen wie Adipositas und Diabetes verändern Stammzellnischen.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die metabolische Adaptation mesenchymaler Stammzellen und die Entstehung von Adipositas im Alter (PL Dr. Juliane –Susanne Jung)

Apolipoprotein E (ApoE) wird in unserem Team als zentraler Regulator von Stoffwechsel und Reproduktion erforscht. Bestimmte Isoformen stehen im Zusammenhang mit Alterungsprozessen und Fertilität. Mit patientenspezifischen Stammzellmodellen werden Krankheitsmechanismen im Labor sichtbar gemacht. So entstehen neue Ansätze für Diagnostik und Therapie.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Im Team Navarrete Santos werden wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt in klinische Anwendungen überführt. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung neuer Testsysteme in der Reproduktionsmedizin, die Prävention in Risikoschwangerschaften und die Unterstützung regenerativer Therapien. Die enge Zusammenarbeit mit klinischen Partnern und der Einsatz digitaler Analyseplattformen ermöglichen es, eine direkte Verbindung von Grundlagenforschung und medizinischer Praxis herzustellen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung und Qualifizierung von Mediziner:innen, Naturwissenschaftler:innen und Ernährungswissenschaftler:innen. In unseren Projekten werden translationale Forschungsfragen praxisnah in die Lehre eingebunden und Nachwuchswissenschaftler:innen aktiv gefördert. Die Mitarbeit in überregionalen Netzwerken wie GeroPlan (interdisziplinäre Alternsforschung) und FertilAge (Fertilitäts- und Reproduktionsmedizin) stärkt die wissenschaftliche Expertise und eröffnet neue Perspektiven für die Forschung.
Zukünftige Forscher:innen sind herzlich eingeladen, an diesen wichtigen Themen mitzuwirken und die Medizin von morgen mitzugestalten.
DFG-Nachwuchsakademie GeroPlan: Perspektiven für eine interdisziplinäre Alternsforschung
(Mitverantwortliche: apl. Prof.in Anne Navarrete Santos, Prof. Andreas Simm, Prof. Georg Füllen)
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/530323306
DFG-Nachwuchsakademie FertilAge: Fertilitäts- und Rpeoduktionsmedizin
(Mitverantwortliche bei der wissenschaftlichen Koordination: Prof. Dr. Hermann Behre, apl. Prof.in Anne Navarrete Santos)
https://reproduktionsforschung.de/dfg-nachwuchsakademie/
