Zentrales Forschungsthema des Institutes für Molekulare Medizin (IMM) ist die Untersuchung molekularer Mechanismen, welche humanen Erkrankungen, insbesondere Krebs, zugrunde liegen. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Forschungsarbeiten besteht in der Charakterisierung der Entstehung und Progression von Krebserkrankungen und der prä-klinischen Entwicklung neuer Therapiekonzepte.
Einen Einblick in die Forschung finden Sie in den Arbeitsgruppen Molekulare Medizin der Signaltransduktion (Prof. Dr. Michael Böttcher), Molekulare Zellbiologie (Prof. Dr. Stefan Hüttelmaier), RNA-Biologie und Pathogenese (Prof. Dr. Tony Gutschner) und Tumorbiologie (Prof. PhD Stephan Feller).
Krebserkrankungen werden durch genetische Veränderungen (DNA Mutationen) hervorgerufen, welche sich über unsere gesamte Lebensdauer im Genom unserer Körperzellen ansammeln.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben Forscher einen umfassenden Katalog aller Mutationen zusammengestellt, die in Krebserkrankungen vorkommen. Diese enorme Anstrengung hat gezeigt, dass von den insgesamt mehr als zwanzigtausend menschlichen Genen nur wenige hundert in Krebs wiederkehrend mutiert sind.
Die große Herausforderung besteht nun darin, den identifizierten Mutationen ihre Funktion zuzuordnen. Wir entwickeln und implementieren CRISPR-basierte Gentechnologien, um Krebsmutationen in die Gene kultivierter menschlicher Zellen einzubringen und die daraus resultierenden funktionellen Folgen in-vitro zu untersuchen. Wir kombinieren verschiedenste CRISPR-Technologien mit bioinformatischen Ansätzen, um systematisch genetische Informationen in neue therapeutische Strategien zu übersetzen, welche an Krebs erkrankten Patienten ein längeres Leben ermöglichen sollen.
Die Molekulare Zellbiologie charakterisiert RNA-gesteuerte Mechanismen der Genexpressionskontrolle in Krebserkrankungen. Diese Studien konzentrieren sich auf RNA bindende Proteine (RBPs) sowie nicht-kodierende RNAs (ncRNAs), u.a. microRNAs (miRNAs, miRs). Die Hauptziele dieser Studien sind die Identifizierung und Charakterisierung post-transkriptioneller, RBP- und ncRNA-abhängiger Regulationsmechanismen der Genexpression. Hierdurch sollen (1) neue Biomarker für die Tumordiagnostik, (2) therapeutische Zielstrukturen, ebenso wie (3) neue therapeutische Konzepte für gerichtete Krebstherapien basierend auf kleinen Molekülen für die oncoRBP-Inhhibition und zirkulären RNAs für die Inhibition von ocomiRs erforscht, evaluiert und weiterentwickelt werden.
Die Arbeitsgruppe erforscht grundlegende Mechanismen der Tumorprogression. Insbesondere die Metastasierung von soliden Tumoren wollen wir besser verstehen und neue therapeutische Strategien entwickeln. Für unsere translationalen Forschungsansätze nutzen wir genetische (z.B. CRISPR/Cas9), zellbiologische sowie biochemische Methoden und kooperieren eng mit unseren Partnern aus der Klinik.
Die Tumorbiologie betreibt Grundlagenforschung im Bereich gastrointestinaler und oraler Karzinome und führt dabei insbesondere molekulare Analysen zur onkogenen Signaltransduktion durch.