Alter & Gewicht 
Blutspenden ist ab dem 18. Geburtstag möglich. Ein Höchstalter für Blutspenden gibt es nicht. Die Ärzt:innen in unserem Team entscheiden stets nach individueller Prüfung, ob eine Spende in Frage kommt. Für die Verträglichkeit der Blutspende ist außerdem ein Körpergewicht von mind. 50 Kilogramm erforderlich.

Frequenz & Abstände 
Der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden beträgt mindestens 8 Wochen. Männer können 6 Vollblutspenden innerhalb von 12 Monaten leisten, Frauen können 4 mal jährlich Vollblut spenden. Nach einer Plasmaspende beträgt der Abstand zur nächsten Vollblutspende eine Woche.

Rückstellung & Ausschluss 
Auch bei grundsätzlicher Eignung für die Blutspende gibt es verschiedene Gründe, vorübergehend kein Blut zu spenden. Unter bestimmten Bedingungen dürfen Personen auch dauerhaft kein Blut spenden.

Rückstellung durch "Eisenmangel" 
Der umgangssprachlich oft als Eisenwert bezeichnete Hämoglobinwert muss vor der Blutspende einen Grenzwert erreichen. Besonders Menschen mit vegetarischer oder veganer Ernährung können durch die gezielte Auswahl an eisenhaltigen Nahrungsmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und grünen Blattgemüsen auf das Erreichen des Genzwertes hinarbeiten. Auch die Einnahme von Eisentabletten kann den Hämoglobinwert positiv beeinflussen. Vitamin-C-reiche Lebensmittel verbessern die Eisenaufnahme zusätzlich. 

Rückstellung bei Erkrankungen 
Schon eine Woche nach der vollständigen Genesung von einem unkomplizierten Infekt wie einer Erkältung sind Sie wieder fit für die Blutspende. Nach einer Infektion mit Fieber oder Durchfall müssen alle Symptome seit vier Wochen vollständig verschwunden sein. Während einer Krankschreibung sollten Sie auf eine Blutspende verzichten. Nach einer viralen Infektion wie Hepatitis-A oder -E, Gürtelrose oder Pfeifferschem Drüsenfieber gilt eine Rückstellung von 4 Monaten.

Rückstellung nach Impfungen 
Am Tag nach der Impfung mit Tot-Impfstoffen und genetisch hergestellten Impfstoffen (zum Beispiel gegen Diphterie, Grippe, Hepatitis A, Tetanus, FSME, Covid-19) können Sie gern wieder Blut spenden, sofern es Ihnen gut geht. Nach Verabreichung von Lebend-Impfstoffen und der Impfung gegen Hepatitis B müssen Sie hingegen vier Wochen bis zur nächsten Blutspende warten. Lebend-Impfstoffe werden zum Beispiel eingesetzt gegen Gelbfieber, Röteln, Masern, Mumps, Varizellen, Typhus und Cholera.

Rückstellung durch Medikamente 
Ob die Einnahme von Medikamenten zu einer Rückstellung von der Blutspende führt, muss im Einzelfall beurteilt werden. Fragen Sie hierzu gern bei der ärztlichen Voruntersuchung. Nach der Einnahme von Schmerzmitteln bei Kopfschmerzen können Sie gern Blut spenden, sofern Sie sich ansonsten gesund fühlen. Auch bei der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln ist eine Blutspende in der Regel möglich. 2 Wochen nach einer Hypo-Sensibilisierung oder der Einnahme von Antibiotika sind Sie wieder bereit für die nächste Blutspende.

Rückstellung nach zahnärztlicher Behandlung 
Lediglich einen Tag nach einer einfachen zahnärztlichen Behandlung können Sie wieder Blut spenden. Nach einer professionellen Zahnreinigung gilt eine Rückstellung von 3 Tagen. Wurde ein Zahn gezogen oder gab es eine umfassendere Behandlung, müssen Sie eine Woche bis zur nächsten Spende warten.

Rückstellung nach Zeckenbiss 
Um nach einem Zeckenbiss sicherzustellen, dass keine Erreger übertragen wurden, gilt eine Wartezeit von vier Wochen. Wenn Sie Antibiotika nach einem Zeckenbiss einnehmen, gilt die vierwöchige Wartezeit ab der letzten Einnahme der Tablette. Nach einer FSME-Impfung (Zeckenschutzimpfung) ist bei körperlichem Wohlbefinden bereits am nächsten Tag eine Blutspende möglich.

Rückstellung nach Auslandsreisen 
Nach Reisen ins europäische Ausland können Sie direkt wieder Blut spenden. Gleiches gilt für Reiseziele in Nordamerika, Japan und Neuseeland. Nach einem längeren Aufenthalt in Gebieten mit erhöhter Infektionsgefahr von transfusionsrelevanten Viren gilt eine Rückstellungsfrist von der Blutspende entsprechend der Inkubationszeit und Virämie. Das können vier Wochen bis hin zu mehreren Monaten sein. Nach dem Aufenthalt in Malaria-Risikogebieten sind Sie für 6 Monate von der Blutspende zurückgestellt.

Rückstellung nach Piercing, Tätowierung oder Akupunktur 
Da Tätowierungen und kosmetische Eingriffe wie Permanent-Make-Up, Ohrlöcher, Piercings, Cutting oder Branding die Haut oder Schleimhäute verletzen, sind Sie 4 Monate nach solchen Eingriffen wieder bereit zur Blutspende. Nach Akupunktur gibt es nur dann keine Rückstellung, wenn diese mit sterilen Einmalnadeln durchgeführt wurde. 

Rückstellung bei Schwangerschaft 
Zum Schutz von Mutter und Kind darf während einer Schwangerschaft und sechs Monate danach kein Blut gespendet werden. Auch während der Stillzeit sind Frauen von einer Blutspende zurückgestellt.

Rückstellung nach Operationen 
Die Dauer der Rückstellung ist abhängig von der Größe des Eingriffs. Bereits eine Woche nach kleinen Operationen wie der Entfernung eines Leberflecks oder einer Zahnextraktion können Sie wieder zur Blutspende. Nach Operationen unter Vollnarkose und Blut-Transfusionen müssen Sie sich für 4 Monate gedulden. Große Operationen und schwere Unfälle ziehen eine Rückstellung von 6 Monaten nach sich.

Rückstellung durch Sexualverhalten 
Infektionen wie HIV oder Hepatitis können beim Sex übertragen werden. Deshalb sind Menschen von der Blutspende für 4 Monate zurückgestellt, deren Sexualverhalten mit einem höheren Infektionsrisiko verbunden ist. Dies ist der Fall, wenn Sexualverkehr mehreren Personen praktiziert wurde. Sexualverkehr mit einer Person außerhalb einer festen Beziehung führt zur Rückstellung, wenn Analverkehr praktiziert wurde. Auch Sexarbeit, die Inanspruchnahme von Sexarbeit und Sexualverkehr mit HBV-, HCV- oder HIV-infizierten Menschen sind Gründe für eine vorübergehende Rückstellung.

Rückstellung durch Rauschmittel-Konsum 
Menschen, bei denen ein begründeter Verdacht des Drogenkonsums oder Missbrauchs von Medikamenten besteht, dürfen kein Blut oder Plasma spenden. Bei gelegentlichem Konsum von Cannabis tritt in der Regel keine Rückstellung in Kraft, allerdings sollte 24 Stunden vor der Spende auf den Konsum verzichtet werden. Ist erkennbar, dass jemand unter Einfluss steht, erfolgt eine Rückstellung. Gleiches gilt für den Konsum von Alkohol.

Zum Schutz der Spendenden und für die Sicherheit der Blutprodukte schließen einige chronische oder aktive Erkrankungen eine Blutspende dauerhaft aus.

Ausschluss durch Erkrankungen 
Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems schießen eine Blutspende ebenso aus wie chronische Krankheiten der Nieren, der Lunge oder des Verdauungssystems. Auch Menschen mit Störungen des Immunsystems oder des Stoffwechsels und bestimmten Blutgerinnungsstörungen sind zu ihrem eigenen Schutz von Blutspenden ausgeschlossen. Bösartige Tumorerkrankungen und Diabetes mellitus bei Behandlung mit Insulin verhindern ebenfalls die Spende von Blut.

Ausschluss durch Infektionen 
Mit einer HIV- oder Syphilis-Infektion dürfen Menschen dauerhaft kein Blut spenden. Gleiches gilt für die Infektionskrankheiten Hepatitis B oder Malaria. Die Geburt und ein längerer Aufenthalt über 6 Monate in Gebieten mit hohem Malaria-Risiko führen nach Verlassen der Endemieregion zum Ausschluß von der Blutspende für 3 Jahre.