Experimentelle Forschung
Wir forschen insbesondere auf folgenden Gebieten:
- Dermatopharmazie, Arzneimittelentwicklung
- Pharmakokinetik
- moderne Vehikelsysteme
- vasoaktive Effekte von Wirkstoffen
- Vaskulitiden und Vaskulopathien,
- Mechanismen der Gefäßschädigung bei Immunkomplexvaskulitiden
- Vaskulopathie bei Systemischer Sklerose und Dermatomyositis
- Onkologie
- Immunantwort und Molekularbiologie bei Malignem Melanom und kutanen Lymphome (Makophagen, extrazelluläre Vesikel, micro-RNA, Resistenzentwicklungen)
- Infektionen
- Experimentelle Leishmaniasis als Beispiel für verschiedene Facetten der Immunabwehr
- Erreger und Pathophysiologie bei Weichgewebeinfektionen
- Therapie der Skabies
Wir führen in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für klinische Studien Dermatologie (ZKSD) und dem Koordinierungszentrum für klinische Studien Halle (KKSH) mono- und multizentrische klinische Studien aller Phasen zur Validierung der Sicherheit und Wirksamkeit von Kosmetika, Medizinprodukten und Arzneimitteln nach GCP-Standard durch.
Seine Aufgabe besteht in der klinischen Prüfung von pharmazeutischen oder kosmetischen Präparationen, die für die Anwendung auf der Haut bzw. bei Hauterkrankungen bestimmt sind. Es kann sich dabei um völlig neu entwickelte oder bereits bekannte Wirkstoffe handeln, deren Anwendungsspektrum erweitert werden soll. Diese Prüfung muss sowohl an gesunden Freiwilligen (Phase I) als auch an erkrankten Patienten (Phase II und III) erfolgen.
Informationen zum aktuellen Studienangebot der Dermatoonkologie finden Sie hier.
Unter diesem Link können Sie sich über unsere folgenden Forschungsprojekte informieren:
- Untersuchung von Resistenzmechanismen beim BRAF mutierten Melanom
- Analyse von Tumorzell-Interaktionen mit dem Tumormikromillieu mittel-extrazellulärer Vesikel
- Vaskulitiden / Vaskulopathien; Haut- und Weichgewebeinfektionen (AG Sunderkötter)
- Vaskulitis
- Vaskuläre Komplikationen bei systemischer Sklerose
- Weichgewebeinfektionen
Experimentelle Leishmaniasis
Digitale Assistenz von Liquid Care bei Altershaut (DALCA)
Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung von spezifischen Hautpflegeprodukten mit besonderen Anwendungseigenschaften für die Zielgruppe „Senioren“, die zum einen die besonderen Veränderungen der seneszenten Haut berücksichtigen und zum anderen die altersbedingten Einschränkungen bei der wirksamen Anwendung auf der Haut durch die Zielgruppe berücksichtigen. Dabei ist die Entwicklung von niedrigviskösen, sprüh- und fließfähigen Matrices vorgesehen, in die geeignete kosmetische Wirksubstanzen zur Reduktion der altersbedingten Störungen der Hautschutzfunktion integriert werden. Dadurch wird die Applikation von rasch einziehenden Mischungen mit besonderen Packmitteln (wie Rüsselflaschen, Schaumspendern und Sprühsystemen) ermöglicht. Diese Produktentwicklungen versetzen den Anwender in die Lage eine deutlich vereinfachte Applikation und eine Anwendung auch im Bereich der Körperareale, die mit den Händen nicht direkt erreicht werden können, umzusetzen. Damit soll eine umfassende Körperhygiene und –pflege trotz Bewegungseinschränkungen eigenbestimmt und selbstständig ermöglicht werden.
Um eine effektive Anwendung dieser altersadaptierten Pflegeprodukte für Senioren zu ermöglichen ist eine besondere Informationsweitergabe an den Anwender zur Handhabung notwendig. Die zielgruppenspezifischen Produkteigenschaften und Anwendungsmodalitäten sollen hierbei mittels digitalen Informationsmedien verknüpft und hinsichtlich einer altersgerechten Informationsvermittlung und Anwendung erprobt werden. Im Vordergrund steht die visuelle Vermittlung relevanter Informationen zur Handhabung der Produkte unter Berücksichtigung einer möglichst langen autonomen bzw. selbstbestimmten Anwendung durch die Zielgruppe in der eigenen Wohnung. Die praktische Relevanz des Konzeptes soll im Rahmen einer Anwendungsstudie an Senioren getestet und validiert.
Zeitraum: 01.05.2020 – 31.10.2022
Ansprechpartner: Prof. Johannes Wohlrab
Tel.: +49 345 557 3933
E-Mail: johannes.wohlrab☉medizin.uni-halle.de
Frauen HAUTnah – Promotionsförderung für Ärztinnen in der Dermatologie (DERMA-IN-FEM)
Im vorliegenden Projekt sollen gezielt weibliche Weiterbildungsassistentinnen bezüglich ihrer akademischen Entwicklung gefördert und unterstützt werden. Hierzu ist die Etablierung eines „academic think tank“ vorgesehen. In dieser akademischen Denkwerkstatt sollen die Ärztinnen in Weiterbildung gemeinschaftlich in einem Rahmenprojekt „Pflegetherapeutische Strategien von und für Frauen“ tätig werden und im Rahmen einer Promotion eigenständig ein Teilprojekt bearbeiten. Dabei sollen die inhaltlichen Schwerpunkte in enger Zusammenarbeit mit den an der Einrichtung tätigen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen erstellt, erörtert und hinterfragt werden. Es ist beabsichtigt das die Teilnehmerinnen folgende Projektthemen validieren und als Arbeitsschwerpunkte entwickelt:
Teilprojekt „Fem hair“: In diesem Projekt sollen Prozeduren/Methoden der subaxillären und Gentialhaarentfernung, daraus resultierende Risiken analysiert sowie sinnvolle prophylaktische Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Teilprojekt „Fem spezial“: Dieses Teilprojekt soll sich mit der Entwicklung von Brustwarzenekzemen bei mechanischer Belastung bzw. bei atopischer Disposition befassen, konkrete Risikofaktoren analysieren sowie prophylaktische Maßnahmen evaluieren.
Die Arbeitsergebnisse sollen am Ende der Projektlaufzeit (oder zeitnah) als kumulative Promotionsarbeit bei der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität eingereicht werden. Die Inhalte sollen die Bedarfe der Betroffenen, der beteiligten Versorger (Pflegekräfte, Ärzte, persönliches Umfeld) sowie potentieller industrieller Partner einbeziehen, um eine optimierte Versorgung von Frauen zu gewährleisten und die Evidenz der favorisierten Strategien/Methoden/Präparateideen zu erhöhen und weiterzuentwickeln.
Ziel des Projektes ist es, junge Ärztinnen durch definierte Rahmenbedingungen intensiv in ihrer akademischen Entwicklung zu unterstützen, sie darüber hinaus durch die Auswahl genderspezifischer Promotionsthemen dafür zu motivieren und durch die projektbezogene Finanzierung von klinischen Pflichten zu befreien, ohne ihnen eine klinisch-fachliche Entwicklung vorzuenthalten.
Zeitraum: 01.07.2020 – 30.06.2022
Ansprechpartner: Prof. Johannes Wohlrab
Tel.: +49 345 557 3933
E-Mail: johannes.wohlrab☉medizin.uni-halle.de
Pulsierende Wundauflagen für eine schnellere Heilung großflächiger Wunden
Die Vakuum- und Sauerstofftherapie sind derzeit etablierte und heilungsfördernde Methoden zur Behandlung chronischer großflächiger Wunden. Bisher sind jedoch keine Anwendungssysteme verfügbar, die eine Kombination dieser effektiven Behandlungsmethoden ermöglichen. An diesem Punkt setzt das Verbundprojekt »ProTect« an. Gemeinsam mit der 1+ Steri Medizinprodukte GmbH aus Halberstadt und der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg forschen Mitarbeitende des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS an einer Impulsdrainage, die als pulsierende flexible Wundauflage durch innovative Beschichtungen kleine und großflächige Wunden schneller verheilen lassen soll.
Bei der Wundversorgung haben Wundauflagen die Aufgabe, Blut und Wundsekret aufzunehmen und gleichzeitig die Wunde vor Schmutz, Bakterien und mechanischen Reizen zu schützen. Außerdem beeinflussen sie den Feuchtigkeits- und Temperaturhaushalt der Wunde und damit den Heilungsprozess. Je nach Größe und Art der Verletzung sind unterschiedliche Wundauflagen auf dem Markt verfügbar.
Eine besondere Herausforderung besteht bei Patienten, die aufgrund ihrer Immobilität viel liegen. Sie haben durch den erhöhten Auflagedruck oftmals Durchblutungsstörungen der Haut und somit ein größeres Risiko für eine chronische, schlecht heilende und sehr tiefe Gewebeschädigung, auch Dekubitus genannt. Für die Versorgung solcher Wunden kommen aktuell verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz. Vor allem bei sehr tiefen, großen und infizierten Wunden werden Vakuum-Drainagesysteme angewendet. In die Wunde wird eine schwammartige Wundauflage, die nicht mit dem Gewebe verwächst, eingelegt, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Darauf wird ein Drainageschlauch angebracht, der mit Klebefolie an der wundumgebenden Haut verklebt wird. Am Ende des Drainageschlauches wird durch ein Pumpsystem ein Unterdruck erzeugt, wodurch die Wundflüssigkeit abgesaugt werden kann. Nachteilig ist hierbei jedoch der hohe Aufwand, da das Anlegen unter sterilen Bedingungen geschehen muss und die Materialkosten sehr hoch sind. Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie atmen Patienten reinen Sauerstoff unter Überdruck ein. Dies führt zu einer Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff, der wiederum die Heilungsprozesse im Wundgewebe begünstigen soll. Speziell für das diabetische Fußsyndrom ist diese Therapie etabliert. Jedoch gibt es aktuell noch kein System am Markt, das die Vakuumtherapie mit einer gleichzeitigen erhöhten Sauerstoffversorgung des Wundgewebes koppelt.
Durch das Verbundprojekt »ProTect« soll sich dies ändern. Innerhalb von zwei Jahren wollen die Forschenden ein innovatives, pulsierendes Drainage- und Wundauflagemittel entwickeln, das es ermöglicht, vor allem bei chronischen Wunden verschiedene Behandlungsformen parallel anwenden zu können und gleichzeitig die Nachteile gängiger Systeme zu beheben. Als flexible Einlage soll es sich leichter und besser an die Wundgeometrie anpassen. Gleichzeitig wird durch den periodischen Wechsel von Unter- und Überdruck, mit einem Sinuszyklus vergleichbar, der Stoffwechsel angeregt und die Wunde verformt, was die Wundheilung anregt und fördert. Durch integrierte, von den Druckkammern getrennte Labyrinth-Kammern, kann durch den Anschluss einer Vakuumpumpe Wundsekret abgesaugt werden. Innovative neuartige Beschichtungen, die auf die Kunststofffolien der Wundauflage aufgebracht und auf biologischen Rohstoffen wie Chitosan, Elastin, Kollagen und Gelatine basieren,sollen den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen, indem beispielsweise überschüssige Enzyme im Wundsekret gebunden werden. Der Tragekomfort soll zudem entscheidend verbessert werden, so dass der Leidensdruck bei Patienten sinkt.
Zeitraum: 24.03.2020 – 30.04.2022
Ansprechpartner am UKH: Prof. J. Wohlrab
Tel.: +49 345 557 3933
E-Mail: johannes.wohlrab☉medizin.uni-halle.de
- Untersuchungen zu pathogenetisch möglicherweise relevanten Polymorphismen bei der allergischen Kontaktdermatitis
- Multizentrische Standardisierung der Testung mit Nativmaterial bei V.a. Proteinkontaktdermatitis
- Studie zur Frage der Reproduzierbarkeit von Abriss-Epikutantest und Epikutantest
- Etablierung eines epidemiologischen Dokumentationssystems zur Erfassung von Betalaktamantibiotikasensibilisierten